Bekämpfung von Maverick Buying: Digitale Strategien zur Prävention unkontrollierter Einkäufe

13.05.2024

Im Einkaufsmanagement ist Maverick Buying ein häufig unterschätztes Phänomen, das jedoch erhebliche finanzielle und organisatorische Konsequenzen für Unternehmen haben kann. In diesem Artikel zeigen wir, was Maverick Buying ist, warum es auftritt, welche Auswirkungen es hat und wie digitale Strategien, insbesondere eBanf, zur Vermeidung beitragen können.

Doch klären wir zunächst die Grundlagen:

eBanf – eine Begriffsklärung

Die Abkürzung "eBanf" steht für "elektronische Bedarfsanforderung". Es handelt sich um ein digitales Verfahren, das in verschiedenen Organisationen, insbesondere in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung, verwendet wird, um Bedarf wie Materialien, Dienstleistungen oder Produkte auf elektronischem Wege anzufordern. Das Ziel der eBanf ist es, den Prozess der Bedarfsanmeldung zu vereinfachen, zu beschleunigen und transparenter zu gestalten. Durch die Nutzung eines solchen Systems können Anforderungen zentral erfasst, bearbeitet und überwacht werden.

Was ist Maverick Buying?

Maverick Buying, auch bekannt als "Wilder Einkauf", ist ein Terminus aus dem Beschaffungsmanagement. Der Ausdruck "Maverick" hat seine Wurzeln im amerikanischen Englisch und bezeichnet ursprünglich eine unmarkierte Kuh oder ein Kalb, im übertragenen Sinne jemanden, der unabhängig oder unkonventionell handelt. In Bezug auf Einkäufe beschreibt er also das Verhalten, eigenmächtig und ohne Einhaltung der vorgegebenen Regeln und Verfahren zu agieren. Im Beschaffungsmanagement steht der Begriff für den Kauf von Produkten und Dienstleistungen außerhalb der vorgegebenen Einkaufs- und Beschaffungsrichtlinien eines Unternehmens. Dieses Verhalten führt oft zu überhöhten Kosten und ineffizienten Prozessen.

Ursachen von Maverick Buying

Die Gründe für Maverick Buying sind vielfältig:

  • Mangel an klaren Richtlinien: Unklare oder nicht kommunizierte Einkaufsrichtlinien können Mitarbeiter zur Eigeninitiative verleiten.
  • Komplexe Beschaffungsprozesse: Langwierige oder komplizierte Prozesse können Mitarbeiter dazu veranlassen, nach effizienteren Alternativen zu suchen.
  • Fehlende Transparenz und Kontrolle: Ohne ein zentrales Überwachungssystem ist es schwierig, Maverick Buying zu identifizieren und zu kontrollieren.

Konsequenzen des Maverick Buying für Unternehmen

Die Folgen dieses unkontrollierten Einkaufsverhaltens sind gravierend:

  • Finanzielle Einbußen: Durch den Kauf zu höheren Preisen oder ohne Berücksichtigung von Mengenrabatten entstehen unnötige Mehrkosten.
  • Vertragsverletzungen: Maverick Buying kann zu Verstößen gegen bestehende Lieferantenverträge führen.
  • Ineffizienz und Produktivitätsverlust: Unerwartete Beschaffungsvorgänge stören die Planung und Prozessabläufe.

Strategien zur Prävention von Maverick Buying

  • Implementierung klarer Richtlinien: Klare und kommunizierte Einkaufsrichtlinien sind essenziell.
  • Prozessvereinfachung: Die Vereinfachung von Einkaufsprozessen durch Digitalisierung erhöht die Compliance.
  • Technologieeinsatz: Digitale Lösungen wie eBanf können helfen, den Einkaufsprozess zu zentralisieren und zu überwachen.

Wie kann Maverick Buying mit digitalen Lösungen, wie der eBanf, vermieden werden?

Eine Vereinfachung der Bedarfsanforderung und des gesamten Bestellprozesses mit Hilfe von Digitalisierung ist eine effiziente Methode, um Maverick Buying nachhaltig entgegenzuwirken. Doch digital ist nicht immer gleich digital. Das Zusammenspiel von mehreren, zwar digitalen, aber nicht zusammenhängenden Insellösungen, wie Excel-Listen und E-Mails verkomplizieren den Beschaffungsprozess meist genauso stark, wie analoge, papierbasierte Bestelllösungen. Die Vorteile einer einheitlichen Softwarelösung, die den gesamten digitalen Purchase-to-Pay-Prozess abdeckt, liegen klar auf der Hand:

  • Zentralisierung der Beschaffungsanforderungen: Durch die Digitalisierung des Anforderungsprozesses wird eine definierte Struktur geschaffen.
  • Transparenz und Überwachung: eBanf ermöglicht es, alle Anforderungen und damit verbundenen Einkaufsvorgänge zu überwachen und zu analysieren.
  • Integration mit anderen Systemen: Die Verknüpfung mit ERP-Systemen und Vertragsmanagementtools stellt sicher, dass alle Einkäufe den Unternehmensrichtlinien entsprechen.

Maverick Buying ist ein komplexes Problem, das durch digitale Lösungen wie eBanf effektiv verhindert werden kann. Die Implementierung der digitalen Systeme trägt nicht nur zur Reduktion der Ausgaben und Optimierung der Leistungsfähigkeit bei, sondern verbessert auch die Compliance und Transparenz im Beschaffungsprozess.

Das Thema ist interessant für Sie? Sie möchten mehr über digitale Beschaffungsprozesse erfahren und herausfinden, wie sich Ihre Arbeitsweise optimieren lässt?

Dann melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an!

Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren

Die Finanzabteilung ist das Herzstück jedes Unternehmens. Hier laufen alle wichtigen Prozesse zusammen: Rechnungsprüfung, Liquiditätsmanagement, Budgetierung und Controlling. Doch während viele Unternehmensbereiche bereits von digitalen Innovatidigitalen Innovationenonen profitieren, kämpfen Finanzteams oft noch mit manuellen Abläufen, ineffizienten Systemen und fragmentierten Daten.
Die gute Nachricht: Künstliche Intelligenz (KI) verspricht eine Revolution in der Finanzwelt. Sie kann Prozesse automatisieren, Vorhersagen präzisieren und Entscheidungsgrundlagen verbessern. Doch bevor KI ihr volles Potenzial entfalten kann, braucht sie eine solide Basis – und die heißt Digitalisierung.
Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen darstellen, wie Sie Künstliche Intelligenz in Ihrer Finanzabteilung sinnvoll einsetzen können, welche Chancen sich daraus ergeben und welche Risiken zu beachten sind. Das zentrale Fazit: KI ist kein Allheilmittel. Erst wenn die Finanzprozesse durchgängig digitalisiert sind, kann sie wirklich effizient und gewinnbringend genutzt werden.

mehr lesen
News

Die neue Zusammenarbeit zielt darauf ab, die Kunden aus dem Stadtwerke-Sektor mit modernen Digitalisierungslösungen im Arbeitsalltag zu unterstützen.

mehr lesen
News

Mit der Digitalisierung verändern sich Geschäftsprozesse unaufhörlich. Ein zentraler Aspekt dieser Transformation ist das digitale Vertragsmanagement, das Unternehmen effizienter und agiler macht. Doch wie steht es um die Rechtsgültigkeit digital unterschriebener Verträge? In diesem Artikel erfahren Sie, warum ein digitales Vertragsmanagement für Unternehmen fast schon unverzichtbar ist und flankierend durch das Thema von digitalen Zeichnungsprozessen nochmals einen deutlichen Mehrwert bekommt.

mehr lesen
News

Ich suche nach